Der Ausflug des VBdK zum 15-Jahr-Ausflug führte nach Mendrisio in die Bibliothek «LaFilanda».
Wer kann denn lernen bei all diesem Lärm? Das dürften sich manche fragen, nachdem sie die Bibliothek «LaFilanda» in Mendrisio zum ersten Mal betreten haben. Aus einer Ecke tönt lebhafter Kinderlärm und vorne im Café wird diskutiert. Doch tatsächlich sitzen an den Tischen zwischen den Büchergestellen Studentinnen und Schüler über ihren Büchern und Computern und büffeln Stoff.
«La Filanda» heisst der erstaunliche Ort ganz im Süden des Tessins, weil sich da einst eine Seidenspinnerei befand. Doch seit 2018 bietet das mächtige, mehrstöckige Gebäude auf drei Etagen ein kreativer Ort der Begegnung, der Kultur, des Lernens und Spielens mitten im Stadtzentrum. «Es ist keine ruhige Bibliothek, wie wir sie sonst kennen», sagt Maria Luisa, eine der beiden Freiwilligen, welche die knapp 20köpfige Gruppe des Vereins Bibliothek der Kulturen anlässlich des Jubiläumsausflugs am 25. Mai empfängt. Ja, «LaFilanda» ist eine bestens ausgestattete Filiale der Tessiner Kantonsbibliothek, die von mehreren BibliothekarInnen professionelle betreut wird. Doch noch viel mehr ist «la Filanda» ein lebhafter Treffpunkt für Jung und Alt aus dem Mendrisiotto.
Der Betrieb ist täglich von 9 bis 21 Uhr geöffnet, auch am Wochenende. Es finden täglich Veranstaltungen statt. Es gibt Konzerte, Frauen treffen sich zum Handarbeiten, es gibt einen Verein, der sich regelmässig für Gesellschaftsspiele trifft, es gibt Sprachencafés und und und. Wer «LaFilanda» nutzten will, zahlt einen einmaligen Beitrag von 20 Franken und bekommt einen Bibliotheksausweis. «Hier trifft sich jung und alt», sagt Vincenza, die zweite Freiwillige, die der Frauenfelder Gruppe Red’ und Antwort steht. Nebst wenigen Angestellten halten in erster Linie die 90 freiwilligen Helferinnen und Helfer den Betrieb aufrecht. So gibt es etwa auch pensionierte LehrerInnen, die nachmittags Nachhilfe erteilen. Getragen wird der Betrieb vom Kanton, der Gemeinde Mendrisio und einem Trägerverein unterstützt von vier Sponsoren aus der Wirtschaft.